Vereinsnachrichten

10. Dinklager Kult(o)ur zum Thema „100 Jahre Dadaismus“

Datum: 30.09.2016

Redaktion

Die 10. Dinklager Kult(o)ur stand ganz im Zeichen von hundert Jahren Dadaismus. Begonnen hat alles mit Hugo Balls Kostümierung und der Rezitation des Gedichtes „Karawane“ und mit diesem Gedicht begann auch die Kult(o)ur in der Eingangshalle der Druckerei Heimann.


Weiter ging es zur Bodypainterin, Stefanie Lüssing aus Münster, die das Model Anja Heseding mit dadaistischen Motiven bemalte, unterhalten von Musikstücken dieser Zeit, die Herr Aumann auf einem Flügel spielte. Frau Lüssing erklärte Technik, Farben und Motive und die Zuschauer konnten ihr beim Bemalen zusehen. Zwischenzeitlich konnten sich Alle an dem „Früchtebüfett“ auf dem Flügel stärken.


Vor Beginn der Tour wurden von jedem Teilnehmer Nase und Hand fotografiert und diese waren dann auf den Fernsehern bei Radio Bahlmann, der dritten Station, zu sehen. Hier ging es um den Begriff der Zeit – das was man da sah, war gerade eben fotografiert, aber schon Vergangenheit. Über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ließ auch der Autor Lelord den Philosoph Hector in einem kurzen Ausschnitt philosophieren, bevor die Teilnehmer zur nächsten Station, dem Kinderhaus St. Anna, weiterzogen. Dort hingen Blasinstrumente von der Decke, denen, ohne die Hände zu benutzen, ein Ton entlockt werden sollte. Tropfendes Wasser in Becken lud die Besucher in einem Raum ein, sich ganz auf dieses Geräusch zu konzentrieren – ein weiterer Raum enthielt verschiedenste Gerüche, die auf die Teilnehmer einströmten, sobald sie die Tür öffneten, in einem anderen Raum kamen die unterschiedlichsten Geräusche aus jeder Ecke und ergaben in der Raummitte ein Geräuschchaos, dem man sich aussetzen sollte.


Ein Fluxuskonzert in 15 Stücken, gespielt von Musikschülerinnen der Musikschule, war dann die letzte Station, bevor es zum Essen ging. Aber auch hier durfte nicht einfach ein Burger gebaut und gegessen werden – Die Teilnehmer hatten unterwegs ein Pfand abgegeben, das dann Jemand anderer bekommen hatte. Nun galt es, einen Burger fertig zu machen und ihn für das Pfand einzutauschen. Nach dem Essen zeigten die Bodypainterin Frau Lüssing und ihr Model das fertige, doch leicht vergängliche Kunstwerk, das sich in der Dusche einfach wieder abwaschen lässt.


Ein Wettbewerb unter den Teilnehmern im Rezitieren dadaistischer Gedichte rundete den Abend ab. Fazit der 10. Kultour unter den Teilnehmern – eine gelungene Veranstaltung mit tollen Ideen, die großen Spaß gemacht haben, auch wenn mit Dadaismus nicht unbedingt „Jedermanns Sache“ ist. Dadaismus oder Dada war eine künstlerische und literarische Bewegung, die 1916 von Hugo Ball, Emmy Hennings, Tristan Tzara, Richard Huelsenbeck, Marcel Janco und Hans Arp in Zürich gegründet wurde und sich durch Ablehnung „konventioneller“ Kunst bzw. Kunstformen – die oft parodiert wurden – und bürgerlicher Ideale auszeichnete. Vom Dada gingen erhebliche Impulse auf die Kunst der Moderne bis hin zur heutigen Zeitgenössischen Kunst aus. Im Wesentlichen war es eine Revolte gegen die Kunst von Seiten der Künstler selbst, die die Gesellschaft ihrer Zeit und deren Wertesystem ablehnten. Traditionelle Kunstformen wurden deshalb satirisch und übertrieben verwendet. Fotos: Stengert


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