Dreidimensionaler Holzmodulbau bei der Firma Brockhaus
Datum: 03.05.2025
Der Faktor Zeit nimmt heutzutage – sei es im privaten, öffentlichen oder gewerblichen Bau - einen immer größeren Stellenwert ein. Weniger Zeit auf der Baustelle ist nur ein positiver Aspekt neben weiteren Vorteilen, die der Modulbau mit sich bringt. Die Dinklager Firma Brockhaus GmbH hat bereits mehrere Bauprojekte in dieser Form realisiert und möchte ihr Leistungsspektrum in diesem Bereich zukünftig noch weiter ausweiten. „Hierbei werden vorgefertigte Holzrahmenbauwände zu Modulen zusammengebaut. Die einzelnen Module ergeben schließlich das Bauobjekt“, erläutert Projektleiter Tim Övermöhle. Mit dieser Bauweise hat die Dinklager Firma unter anderem im vergangenen Jahr einen Schulanbau in Garbsen innerhalb von wenigen Tagen errichtet.
„Das reine Richten ohne die finalen Ausbauarbeiten dauerte 4 Tage“, erklärt er. Die meiste Zeit und Arbeit fand im Vorfeld in den beiden neuen Produktionshallen des Handwerksbetriebes statt. Zunächst sind in Halle 1 die Holzrahmenbauwände inklusive Dämmung und Fenstereinbau gefertigt worden. Diese einzelnen Elemente werden dann in Halle 2 auf einem extra für diese Bauweise eingearbeiteten Schienensystem an verschiedenen Stationen gerichtet und final – je nach Bauvorhaben zusammengebaut. Dabei sind die Stationen individuell nach Gewerken und Arbeitsschritten aufgeteilt. „Über das Schienensystem lassen sich die Module relativ einfach durch die Produktionsstraße schieben.“ Am Ende verlässt das Modul mit einem möglichst hohen Vorfertigungsgrad (z.B. Rohinstallationen, Estrich, Boden- und Wandbelagsarbeiten, Kabelschächten und Leerrohren) die Produktionsstätte in Richtung Baustelle. Hier können bereits parallel alle notwendigen Gründungsarbeiten getätigt werden. Das spart Zeit.
„Außerdem können wir die Module in unseren Hallen wetterunabhängig vorfertigen. Davon partizipieren natürlich auch unsere Mitarbeiter, ebenso von der Tatsache, dass die Montagezeiten vor Ort auf ein Minimum reduziert sind“, so Tim Övermöhle. Auf der Baustelle werden die Module dann platziert und es müssen nur noch die Modulfugen geschlossen werden.” Der Anbau der Garbsener Schule bestand aus zwei Geschossen mit je zwei Klassenräumen je 65 qm. Pro Geschoss sind neun Module verbaut worden, für jedes Geschoss haben wir zwei Tage für das Richten benötigt, sodass der gesamte Anbau nach nur vier Tagen stand”, so Övermöhle.
Der kompletten Fertigung sowie Montage der Module geht eine intensive Projektplanung voraus. „Von den Leerrohren bis zum Transport muss alles gut geplant werden“, so Övermöhle. Ein weiterer Vorteil dieser Bauform ist die Rückbaufähigkeit. „Wir können die Module jederzeit ab- und an anderer Stelle wieder aufbauen.“ Nachteilig bei dieser Bauart sind Einschränkungen in der architektonischen Planungsvielfalt.
Und auch das nächste Bauvorhaben ist bereits in der Planung. Ab Juni sollen in den Hallen bei Brockhaus die Module für Semiarräume in Stade gefertigt werden. „Um allen Interessierten zu zeigen, wie der Modulbau funktioniert und sie gefertigt werden, laden wir im dritten Quartal zu einem „Tag der offenen Module“ ein“, verrät Joyce Pellenwessel. Hier können die Besucher dann durch die Produktionsstraße gehen und sehen, was alles an den einzelnen Stationen passiert.