Bestattungen Stachnik

„Es ist nicht immer nur traurig“

Datum: 09.12.2014

Redaktion

Wie ist der Geschäftsführer, der selbstständige Handwerker oder die Ladenbesitzerin eigentlich privat? Wo kommt er oder sie her? Warum hat er oder sie gerade diesen Beruf ergriffen? Wir gucken regelmäßig hinter die Kulissen und stellen die Dinklager Geschäftswelt und deren Protagonisten vor. Weiter geht es heute mit dem Ehepaar Stachnik und ihrem Bestattungsunternehmen.


Wenn Elke und Guido Stachnik ihrer Arbeit nachgehen, wissen die beiden Töchter genau Bescheid: „Mama und Papa haben schwarze Sachen an, dann müssen sie wieder zum Friedhof.“ Die Stachniks machen kein Geheimnis um ihren Beruf als Bestatter und gehen mit ihren Kindern ganz offen mit dem Thema um. 2012 wagten sie den Schritt in die Selbstständigkeit. Das Büro ist im Haus der Stachniks, so dass die Kinder ihre Eltern die meiste Zeit um sich haben. Ein wichtiger Punkt für das Ehepaar.


Beide Eheleute kommen aus vollkommen unterschiedlichen Metiers, die sich durch den neuen gemeinsamen Beruf in der Mitte treffen. Er ist gelernter Tischler. Sie ist ausgebildete Arzthelferin und hat eine Zeit lang im Krankenhaus in der Röntgenabteilung gearbeitet. „Es war früher üblich, dass Tischler auch die Bestattungen übernommen haben. So war es beispielsweise bei meinem Onkel in Bakum, bei dem ich häufiger mal ausgeholfen habe“, erklärt Guido Stachnik. So sei er überhaupt auf die Idee gekommen, Bestatter zu werden. Elke Stachnik profitiert von ihrer Zeit als Arzthelferin gerade in bürokratischen Dingen und natürlich im Umgang mit Angehörigen.


„Der Kontakt zu den Menschen ist sehr wichtig und interessant. Wir müssen die Hinterbliebenen führen und ihnen alles abnehmen“, sagt Guido Stachnik. Das sei nicht jedermanns Sache. Aber wer glaubt, dass Stachniks in ihrem (Berufs-)Leben nur selten lachen, liegt komplett falsch. „Es ist nicht immer nur traurig“, sagt Elke Stachnik. Vor allem wenn eine Person im hohen Alter und nach einem erfüllten Leben verstorben ist, komme die Familie häufig an einen Tisch zusammen und packe bei einem Likör oder Schluck auf Oma oder Opa die alten Schoten aus. Dass er plattdeutsch spreche, helfe ihm in vielen Fällen sehr weiter. „Die Sprache ist hier bei den Leuten noch sehr verbreitet und es beruhigt sie, wenn die Angehörigen merken, dass wir Platt sprechen.“


Aber auch das Ehepaar selbst kann einige Anekdoten berichten. Die Stachniks haben bei einem Großbestatter ihre Ausbildung gemacht, bevor sie den Schritt in die Selbstständigkeit wagten. „Beim Thema Seebestattung haben wir gedacht, die soll es so oft bei uns wohl nicht geben“, erinnert sich Elke Stachnik. Und prompt die zweite Bestattung war eine Seebestattung und fand in Harlesiel an der Nordsee statt. Dies sei das spannende an ihrem Job, man könne sich nie darauf einstellen, was kommt. Jede Beerdigung ist anders. So musste Guido Stachnik auch schon einen Hund beisetzen.


Auch der Freundeskreis wisse, dass die Stachniks keine festen Arbeitszeiten haben. „Die Menschen sterben nun mal zu jeder Tages- und Nachtzeit. Der Zeitpunkt liegt nicht in unserer Macht“, sagt Guido Stachnik. Da könne es auch schon mal vorkommen, dass am Silvesterabend oder beim Einkaufsbummel ein Anruf kommt. Und auch bei seinen Kameraden bei der Freiwilligen Feuerwehr guckt keiner schief, wenn Guido Stachnik (seit 1983 Mitglied) den Saal bei einer Besprechung verlässt, weil sein Handy läutet. „Alle wissen Bescheid und fragen schon gar nicht mehr nach“, sagt Guido Stachnik. Nur einmal im Jahr gönnt sich die ganze Familie einen Urlaub. Dann wird natürlich eine Vertretung besorgt. 


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