28.01.2015
4,3 Millionen Euro für Kläranlagen-Sanierung
„Wenn alles so läuft, wie wir uns das vorstellen, wird die sanierte Dinklager Kläranlage im Juli 2017 komplett betriebsfertig sein“, sagt OOWV-Ingenieur Toni Winkler bei der Vorstellung der Ausbauplanungen für die Dinklager Kläranlage. Der Bauantrag soll in den kommenden Wochen bei der unteren Wasserbehörde (Landkreis Vechta) gestellt werden. Rund 60 interessierte Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung von Bürgermeister Frank Bittner zur ersten Bürgerversammlung des Jahres 2015 gefolgt. Im Saal des Rheinischen Hofes stellte der OOWV seine Planungen für die Sanierung der Dinklager Kläranlage vor. Der Wasserverband aus Brake hat im Jahre 2005 die Kläranlage übernommen und ist seitdem für die Abwasserbeseitigung in Dinklage zuständig. Neben Ingenieur Toni Winkler waren auch Andreas Körner, Julian Hienen und Harald Meyer nach Dinklage gekommen, um den Dinklagerinnen und Dinklagern Rede und Antwort zur Ausbauplanung zu stehen.
Rund 4,3 Millionen Euro wird das vom OOWV erarbeitete Projekt kosten. „Hätten wir die Planungen auf einen Neubau mit Grunderwerb in Dinklage ausgelegt, wären die Kosten bei voraussichtlich 5,8 Millionen Euro gelandet“, so Andreas Körner. Der Grunderwerb gestaltete sich für den OOWV in Dinklage schwierig, da die Grundstückspreise für in Frage kommende Grundstücke nach Aussagen Körners ins „Unermessliche“ gestiegen waren. Daher habe man sich mit der Stadt Dinklage zusammengesetzt, um eine Ausbauplanung am jetzigen Standort zu forcieren. Nunmehr sei man mit den Planungen soweit voran geschritten, dass der Bauantrag in den nächsten Wochen gestellt werden könne, so Toni Winkler in seiner Vorstellung.
Bauwerksschäden, Schäden an der Maschinentechnik und im Sandfangbereich sowie zahlreiche allgemeine Schäden gebe es derzeit auf der Dinklager Kläranlage, die keinen Spielraum zu einer umfassenden Sanierung der Anlage zuließen, erklärte Winkler. Auf Grund detaillierter Planungen sei der OOWV zu dem Entschluss gekommen, am Dinklager Standort kein Blockheizkraftwerk (BHKW) zu errichten. Nach den Berechnungen der Ingenieure rechne sich ein BHKW mit den vorhandenen Daten nicht, erläuterte Winkler. Daher verzichte man auf die Errichtung. Der künftig anfallende Klärschlamm werde komplett zur Kläranlage nach Oldenburg verbracht. „Der LKW-Verkehr liegt derzeit bei 261 LKW pro Jahr auf der Dinklager Anlage. Künftig wird sich diese Zahl durch die neue Technik nur geringfügig auf 274 LKW erhöhen“, so Andreas Körner. Wie Körner weiter erklärte gebe es zwar Überlegungen zur Zusammenarbeit mit der Kläranlage Lohne (Rießel), der Standort Dinklage solle aber mitarbeitertechnisch erhalten bleiben, so Andreas Körner.
Auf Nachfrage aus den Zuhörerreihen erläuterte Julian Hienen die Finanzierung des Projektes sowie eine sich dadurch ergebende Gebührenerhöhung für die angeschlossenen Haushalte und Betriebe. Hienen teilte mit, dass es auf Grund der Berechnungen eine Gebührenerhöhung von maximal 80 Cent pro Kubikmeter Abwasser geben werde. „80 Cent sind dabei das gerechnete „Worst Case“, also der ungünstigste anzunehmende Fall“, so Hienen. „Wir gehen davon aus, dass die Erhöhung der Gebühren noch etwas geringer ausfallen wird.“
Text/Foto: Stadt Dinklage / Westermann