Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit

Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit blickt zuversichtlich in die Zukunft

Datum: 05.10.2023

Frederik Böckmann

Das Geschäftsjahr 2022 war herausfordernd, doch der Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit Dinklage blickt zuversichtlich in die Zukunft: Diese Botschaft verkündeten Geschäftsführer Wolfgang Strodtmann und der Vorstandsvorsitzende Heinrich Moormann. Die Corona-Pandemie, die Inflation, die Veränderungen am Kapitalmarkt und einige Sturmtage im Februar mit 20 Schäden: Moormann beschreibt die Entwicklungen im vergangenen Jahr als "unruhig". Die Folgen würden sich auch in der Versicherungsbranche bemerkbar machen. Eine Konsequenz: Die Aufwendungen seien deutlich gestiegen. Die Versicherungsbeiträge würden deshalb auch "moderat" steigen müssen, "um die Preise in den Griff zu bekommen". Moormann betont: "Wir gehen sorgsam mit dem Geld der Mitglieder um."


Moormann räumt ein: Es sei für einen Versicherungsverein wie den Dinklager immer ein schmaler Grat, die richtige Entscheidung zu treffen. "Wir müssen bei Schäden genau hinsehen: Müssen wir so großzügig sein? Wie können wir die Risiken dennoch wohlwollend absichern?" Das seien Fragen, mit denen sich der Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit genau beschäftigen müsse. Die Zahlen stimmen den Vorstandsvorsitzenden Moormann und Geschäftsführer Strodtmann jedenfalls zuversichtlich: Der Verein hatte zum Ende des Jahres 2022 exakt 365 Mitglieder (vorher 348) mit 762 Verträgen (zuvor 689); die meisten Verträge davon übrigens in der Hausratversicherung und der Wohngebäudeversicherung.


Die Beiträge der eigenen Mitglieder summierten sich im vergangenen Jahr auf rund 183.000 Euro - eine Steigerung um fast 18.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr (plus 10,3 Prozent). Die Einnahmen aus den Provisionsverträgen, also aus der Zusammenarbeit mit anderen Versicherungen, betrug 19.000 Euro. Die Rücklagen des Vereins betragen rund eine Million Euro.


Der Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit Dinklage kann auf eine lange Tradition zurückblicken: Er wurde bereits im Jahre 1887 gegründet und beruht auf der Urform aller Versicherungen – dem Gegenseitigkeitsprinzip. "Das Ziel war die gegenseitige Absicherung von Feuerschäden am Inventar. Die damalige Mitgliederstruktur bestand überwiegend aus Landwirten und in der Landwirtschaft Tätigen", erklärte Moormann. Aktuell haben rund 50 Prozent der Mitglieder einen landwirtschaftlichen Bezug.


Moormann sagt: "Das Gegenseitigkeitsprinzip ist die Stärke des Vereins." Das heißt: Das gemeinsame Ziel war und sei die gegenseitige Absicherung, nicht die Gewinnmaximierung. Daraus resultieren die laut Moormann günstigen Versicherungsprämien. Gleichzeitig profitierten die Mitglieder von der Kundennähe und einer schnellen und unbürokratischen 24-Stunden-Schadenregulierung.


Der Quakenbrücker Wolfgang Strodtmann, der seit dem 1. September 2022 neuer hauptamtlicher Geschäftsführer ist und von einer Halbtagskraft unterstützt wird, sagt: "Wir können alle elementare Versicherungen anbieten." Was der Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit nicht im eigenen Portfolio habe, könne er über die Kooperationen mit namhaften Versicherungsunternehmen anbieten. Daraus resultieren dann eben die Einnahmen aus den Provisionsbeiträgen. Außerdem arbeitet der Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit mit der Artländer Brandkasse und dem Mobiliar-Feuer-Versicherungsverein Badbergen zusammen. Eine gute Stütze seien auch die Rückversicherer.


Auf der Mitgliederversammlung Ende September endete übrigens auch eine Ära. Denn Heinrich Moormann schied aus Altersgründen aus dem Vorstand aus. Der Langweger war erst ab 1990 ehrenamtlicher Geschäftsführer, saß dann ab 1993 im Vorstand, die vergangenen 6 Jahre war Moormann Vorstandsvorsitzender.


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