Stadt Dinklage

Nistkästen zur biologischen Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners

Datum: 11.03.2024

Pressemitteilung

Stadt Dinklage bringt erste Meisen-Nistkästen im Kindergarten St. Catharina an

Aufgrund der in den letzten Jahren im Landkreis Vechta verstärkt auftretenden Vorkommen des Eichenprozessionsspinners hat das Gesundheitsamt des Landkreises Vechta zur Bekämpfung von Eichenprozessionsspinnern das o. a. Projekt bei der LEADER-Region Vechta beantragt. Dieses Projekt wurde im letzten Jahr nun bewilligt, sodass die Meisen-Nistkästen im Andreas-Werk in Vechta produziert werden konnten.


Dadurch stehen nunmehr den ansässigen Kindergärten und Grundschulen der Stadt Dinklage insgesamt 90 Nistkästen für Kohl - und Blaumeisen zur Verfügung. Zum Auftakt des Projektes wurden nun auf dem Gelände des Kindergartens St. Catharina in Dinklage mit den Erzieherinnen, den Kindergartenkindern sowie Manuela Borchers vom Familienbüro und Ulrich Heitmann vom Ordnungsamt der Stadt Dinklage mehrere Nistkästen an bereits im Rahmen der Baumpflege vorgefertigten und mit Nummern versehenen Aufhängungen mit zusätzlichem Draht angebracht.


Der Eichenprozessionsspinner trat in den vergangenen Jahren auf dem Gebiet der Stadt Dinklage verstärkt auf und stellt eine Gefahr für Mensch und Wald dar. Insbesondere tritt er in der hiesigen Region seit mehreren Jahren verstärkt in lichten Eichenwäldern sowie auf Eichen an Rad - und Gehwegen aber auch auf Einzelbäumen im Stadtgebiet auf. Auch wenn in der Vergangenheit keine Bekämpfung notwendig war, ist seit dem Jahr 2020 eine starke Zunahme der Eichenprozessionsspinner zu verzeichnen, insbesondere mit starkem Befall von Eichen in öffentlichen Grünanlagen und Gärten.


Neben den Fraßschäden liegt die eigentliche Schadwirkung des Eichenprozessionsspinners in den gesundheitlichen Auswirkungen der giftigen Raupenhaare auf den Menschen. Ab dem dritten Larvenstadium wachsen den Raupen sehr feine Brennhaare, die leicht brechen und bei günstiger Witterung durch Luftströmungen über weite Strecken getragen werden. Aber auch die alten Larvenhäute, die nach der Häutung in den Nestern bleiben, besitzen ebenfalls eine hohe Konzentration an Brennhaaren und weisen somit ein gesundheitliches Risiko für die Menschen auf, da ein Kontakt mit diesen Haaren zu Allergien und Verbrennungen führen kann.


Die akute Gefahr ist während der Raupenfraßzeit des Schädlings am größten, also in der trockenen Jahreszeit zwischen Mai und August (ungefähre Angabe). Besonders betroffen sind dünne Hautpartien im Gesicht, am Hals und an der Innenseite der Ellenbogen. Bei Auftreten von allergischen Symptomen sollte der behandelnde Arzt oder Hautarzt aufgesucht werden. Der Betroffene sollte dabei von sich aus auf den Kontakt mit den Raupenhaaren hinweisen.


Aufgrund dieser Fakten erhofft sich nunmehr der Landkreis Vechta als auch die Stadt Dinklage, dass viele Meisen die neu angebrachten Nistkästen annehmen, zur Brut schreiten und als natürliche, tierische Insektenvertilger das Vorkommen des Eichenprozessionsspinners erheblich dezimieren.


Des Weiteren werden die Kinder der Kindergärten und Schulen durch das Anbringen der Nistkästen spielend an die Natur herangeführt und können so die Vögel und den Brutzyklus, das Brutverhalten, die Nestlingsaufzucht sowie die Fütterungen beobachten und begleiten.


Für weitere Rückfragen zum Thema „Eichenprozessionsspinner“ steht das Ordnungsamt der Stadt Dinklage unter 04443-899540 gerne zur Verfügung.


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