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Da ist Musik in der Praxis

27.01.2015

Da ist Musik in der Praxis

Wie ist der Geschäftsführer, der selbstständige Handwerker oder die Ladenbesitzerin eigentlich privat? Wo kommt er oder sie her? Warum hat er oder sie gerade diesen Beruf ergriffen? Wir gucken regelmäßig hinter die Kulissen und stellen die Dinklager Geschäftswelt und deren Protagonisten vor. Weiter geht es heute mit dem Zahnarzt Alf Wilhelm Kötter. 1996 wusste Alf Wilhelm Kötter nicht einmal wo Dinklage liegt, heute fühlt sich der Zahnarzt heimisch in der Stadt und im Oldenburger Münsterland. Mitte der 1990er Jahre hatte er genug davon als Partner in einer Berliner Gemeinschaftspraxis zu behandeln. In der Hauptstadt war er nach seinem Studium hängen geblieben, lernte seine Frau kennen. Etwas Eigenes sollte her, egal wo. „Ich habe mir Praxen von Potsdam bis St. Peter Ording angeguckt und Dinklage ist es dann geworden“, sagt er. Gemeinsam mit einem Berliner Kollegen übernahm er die ehemalige Praxis von Dr. Adalbert David. Dem Partner reichte es nach anderthalb Jahren. „Die Gegend war ihm eindeutig zu ländlich“, erinnert sich Kötter. Also machte er mit wechselnden Partnern alleine weiter, obwohl auch seine Frau in der ersten Zeit mit der Gegend nicht viel anfangen konnte. „Klar stand ich manchmal davor, das Buch Dinklage wieder zu schließen, aber das ist nicht meine Art.“ Wenn man viel Energie in ein Projekt stecke, sei es mehr als uneffektiv, dieses vorschnell zu beenden. Vielmehr beweist Kötter Ausdauer: „Ich lebe für meine Vision!“ Und diese Vision sei schon immer eine großräumige Praxis im Bauhaus-Dessau-Stil mit einem gewissen Hauptstadt-Flair gewesen. 2008, nach dreijährigen Verhandlungen, war das Ziel erreicht. Mit dem Zahnzentrum an der Sanderstraße hat er sich seinen Traum erfüllt. Die ehemaligen Krapp-Fabrik-Räume wurden dafür komplett umgebaut. „Es hat lange gedauert, die Räumlichkeiten zu bekommen, aber es hat sich gelohnt.“ Alternative Bankangestellter Kötter ist viel rumgekommen in seinem Leben. Geboren in Fulda, aufgewachsen in Schwaben, zur Marine in Wilhelmshaven und zum Studium in Berlin. „Mein Vater war Vertreter und dementsprechend viel unterwegs und wir mussten als Familie natürlich immer mit“, sagt Kötter. Wenn er wollte, könnte der Zahnarzt übrigens auch in einer Bankfiliale arbeiten. Die Ausbildung dazu hat er. „Aber ein ganzes Leben lang nur mit Zahlen hantieren? Nein, danke, das war nicht mein Ding, habe ich schnell gemerkt.“ Er brauchte etwas, bei dem er die Hände benutzen kann. Der Numerus Clausus für Tierarzt war zu hoch, also wurde es das Zahnarzt-Studium. Anschließend folgte noch ein zweiter Abschluss als Oralchirurg und Implantologe. „Und ich habe den Entschluss noch nicht einen Tag bereut. Im Gegenteil: Ich habe den besten Beruf der Welt!“ Musik gehört dazu Im Zahnzentrum Dinklage verbindet Kötter seinen Beruf mit seiner großen Leidenschaft – der Musik. Bei der Behandlung bekommen die Patienten Oldies auf die Ohren. „Ich habe mal gelesen, dass das eine beruhigende Wirkung haben soll“, sagt Kötter. In seinen Pausen nutzt er die Musik zum Abschalten, immerhin habe er einen Job, bei dem er zwölf Stunden am Tag hochkonzentriert arbeiten müsse. In seinem Büro hängen mehr als 20 Gitarren an der Wand. Der Plattenschrank ist bis oben hin gefüllt. „Ich bin Sammler, zu Hause stapeln sich auch noch Comics.“ Da er die meiste Zeit seines Lebens sowieso in seiner Praxis verbringe, habe er sich die Räumlichkeiten so gemütlich wie möglich eingerichtet und dazu gehöre nun mal die Musik. „Jede meiner Mitarbeiterinnen, weiß, wie sie einen Plattenspieler bedienen muss“, sagt Kötter. Eine LP-Seite habe nun einmal nur eine Länge von 30 Minuten und müsse dementsprechend häufig gewendet werden. Selbst greift er nur noch selten zur Gitarre. Während seines Studiums war er noch mit einer Band in Berlin unterwegs. „Das ist lang her, heute fehlt schlicht die Zeit zum regelmäßigen Spielen.“ Vielmehr geht der Jäger lieber raus in die Natur. Seine Freizeit nutzt er außerdem und vor allem für Familie und Freunde. Sie seien der Grund, warum er das Oldenburger Münsterland und Dinklage inzwischen in sein Herz geschlossen hat. Text/Foto: Michael Hahn...

Denker und Lenker auf dem Bau und auf dem Fußballplatz

23.01.2015

Denker und Lenker auf dem Bau und auf dem Fußballplatz

Wie ist der Geschäftsführer, der selbstständige Handwerker oder die Ladenbesitzerin eigentlich privat? Wo kommt er oder sie her? Warum hat er oder sie gerade diesen Beruf ergriffen? Wir gucken regelmäßig hinter die Kulissen und stellen die Dinklager Geschäftswelt und deren Protagonisten vor. Weiter geht es heute mit dem Bauunternehmer Peter Buddelmeyer. Peter Buddelmeyer lebt in seinem Gesellenstück. Der Bauunternehmer wohnt seit 1995 mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in dem Haus, das er am Ende seiner Lehrzeit selbst gebaut hat. „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“, sagt Peter Buddelmeyer mit einem Lächeln und spielt damit auf seinen Meister an. Der war nämlich sein eigener Vater. „Ich habe viel von ihm gelernt und dass ich als sein Sohn auf dem Bau in irgendeiner Form bevorzugt wurde, kann ich nicht behaupten.“ Ursprünglich hatte Peter Buddelmeyer eine Karriere in der Lager- und Logistikbranche angestrebt und auch schon eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich in einem Lohner Eisenwarengroßhandel abgeschlossen. Doch dann kam der Ruf des Vaters, der seinen Betrieb in Familienhände übergeben wollte. Die Meisterschule absolvierte Peter Buddelmeyer 1996 innerhalb von zehn Monaten in Oldenburg. Dafür verließ er das frisch gebaute Heim unter der Woche. „Im Nachhinein war es die richtige Entscheidung, von Montag bis Samstag nach Oldenburg zu ziehen. Diejenigen, die vor Ort geblieben sind, haben es am Ende auch gepackt. Eine anstrengende, aber auch tolle Zeit.“ 2000 übernahm er dann den Betrieb des Vaters. Er habe in seiner Anfangszeit natürlich auch viel von seinen Altgesellen lernen können. Außerdem kannte er seine Mannschaft. „Man weiß einfach, was die Jungs können.“ Von Anfang an bis heute ist Peter Buddelmeyer selbst mit auf dem Bau. „Wir sind ein Team und da gehört auch der Chef dazu.“ Einen reinen Bürojob kann er sich nicht wirklich vorstellen. Draußen an der frischen Luft etwas entstehen zu lassen, sei einfach großartig. Inzwischen hat er drei Gesellen und einen Auszubildenden auf den Baustellen rund um Dinklage im Einsatz. Dabei seien die schlüsselfertigen Häuser genauso gefragt wie reine Rohbauarbeiten, Wohnzimmervergrößerungen oder andere kleine Veränderungen an bestehenden Eigenheimen. Fußball, Boßeln, Sportabzeichen Bis zur Übernahme des Betriebes im Jahr 2000 war Peter Buddelmeyer auch noch in seiner Freizeit ein Mann, der gerne Verantwortung übernahm und sich einbrachte. Als Kapitän der 1. Mannschaft des TV Dinklage war er jahrelang auf den Fußballplätzen der Region unterwegs. Selbst neben der Meisterschule. „Es war immer schön am Sonntag alle Freunde und Bekannte zu treffen, so konnte man vom Stress der Woche gut abschalten“, erinnert sich der heute 46-Jährige. Als ihm der Betrieb dann gehörte, war mit dem Fußball  in der ersten Mannschaft Schluss. „Klar hab ich hier und da noch mal ausgeholfen. Aber auf dem Niveau der ersten Mannschaft war es mir dann auch einfach zu gefährlich. Denn was machst du, wenn du dich verletzt und nicht auf die Baustelle kannst?“ Ganz ohne Fußball ging es jedoch nicht: Bis 2010 war er noch aktiv im Altherrenbereich. Heute spielt er in seiner Freizeit als Ausgleich beim TC Dinklage Tennis und engagiert sich seit Jahren im Kirchenausschuss. Außerdem werden an den Wochenenden Freundschaften gepflegt. Der gebürtige Dinklager macht mit seiner Clique regelmäßig Veranstaltungen wie zum Beispiel Boßel-Touren, Spieleabende und mit allen Kindern wird traditionell Stoppelmarktsamstag das Sportabzeichen abgelegt. „Freundschaften sind mir sehr wichtig und die lockere Atmosphäre bringt einen guten Ausgleich zum Job.“ ...

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